sagte er mit klarem Hohn. „Die Konkursverwalter haben Ihr Warenlager beschlagnahmt und warten draußen mit äußerst überzeugenden Maschinengewehren … Wer eine Hand zum Widerstand erhebt, ist des Todes. Ihr kennt mich.“
Ja, sie kannten ihn.
Nur Mossala Dschin suchte selbst sein Ende zu bestimmen. Seine rechte Hand fuhr empor zur Stirn – nur halb, – dann schlug er vornüber, und der Tschandu Brex, der ihm in den Rücken gesprungen war, riß seine Hände nach hinten, Stahlfesseln schnappten zu, und der Sultan von Dscharani kauerte hilflos mit flackernden Augen zu den Füßen des Mannes, den er für tot im Wüstensand verscharrt hatte und den eine Hyäne ausgrub. Er lebte noch … Er wurde gesund, aber sein Versteck ward entdeckt, und Mossala fing ihn, legte ihn in Ketten und verlangte die Herausgabe der Schätze des Mahdi.
Bewers betrachtete die Tschandu. Auge in Auge standen die früheren Gegner. Dann streckte der General dem einstigen Rebellen die Hand hin …
„Ich freue mich, Sie wiederzusehen, lieber Brex. Die Vergangenheit ist tot.“
„Auch für mich, General“, sagte der Tschandu ernst. „Ich habe viele Jahre hilflos in Ketten gelegen und Zeit gehabt, mich innerlich umzustellen. Es war eine bittere Zeit. Jetzt …“ – er wandte sich seinem Kinde zu – „jetzt darf ich ein Glück auskosten, nach dem ich mich gesehnt hatte.“
Schnell nahm er Tschanda die Handfesseln
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/292&oldid=- (Version vom 1.8.2018)