Wächter, die sich auf ihre Büchsen stützten und deren Köpfe im Finstern blieben.
„Wir werden doch beobachtet“, flüsterte er.
„Das war anzunehmen“, nickte Terkellen und streichelte Eddas Hand.
Edda lehnte sich noch fester an ihn. Diese körperliche Berührung löste süße Schauer in ihr aus. Das Bewußtsein, sich ihr Glück doch noch erobert zu habend war frei von aller Glut heißer Wünsche.
Ihre Seele gehörte Rolf, wie seine Seele ihr gehörte, weil der Liebe Urgesetz erfüllt war für sie beide! Ein unendliches, stilles und doch erschütterndes Empfinden vollsten Geborgenseins schaltete alles das aus, was nur Instinkt und Trieb war. Ihre Finger verschlangen sich in die Rolfs, und ohne Furcht spann sie den Gedanken fort, ob der Tod jetzt für sie noch irgendwelche Schrecken besäße. – Nein. Denn sie liebte, und ihr Leben war reich geworden.
Terkellen betrachtete sie etwas von der Seite. Er sorgte sich um die nächsten Stunden. Es wollte gar nicht besagen, daß man ihnen die Waffen belassen hatte. Mossala Dschin verfügte über eine kleine Armee und allerlei Verbündete. Was beabsichtigte der Sultan eigentlich? Es konnte nur etwas ganz raffiniert Teuflisches sein.
Jetzt bereute Terkellen bereits, nicht doch durch einen kühnen Handstreich die Freiheit für sich und seine Gefährten erkämpft zu haben. Das Risiko war ihm zu groß erschienen. Simkinson mit seinen zerschossenen Arm kam als Helfer kaum in
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/259&oldid=- (Version vom 1.8.2018)