Eigentum erkannte, würde die wahre Sachlage kaum mehr zu verheimlichen sein.
Seine Besorgnis erwies sich als überflüssig.
„Warten wir hier“, meinte Terkellen, nachdem er die Tschanaks, die nur Proviant enthielten, flüchtig durchsucht hatte.
Da das Tageslicht durch die Dornenvorhänge nur stark abgeschwächt hereindrang, bemerkte Terkellen erst nach einer Weile, daß das Dromedar ein weibliches Tier mit prallen Zitzen war, deren Länge und Röte verriet, daß die Dromedarstute vor kurzem ein Junges geworfen hatte.
„Ein Baggara-Dromedar“, erklärte er dem zerstreuten Pelcherzim. „Die Baggara zeichnen ihre Tiere … Du siehst die drei Kreuzschnitte auf dem linken Hinterschenkel.“
Hektor dachte nur an Hildes Kind und an das teuflische Tschandu.
Terkellen ließ eine Viertelstunde verstreichen. Er hatte dem Freunde Schweigen geboten und spähte dauernd in das Wadi hinab.
„Sie kommt nicht … Sie hat uns also beobachtet. Nehmen wir das Tier mit“, entschied er in seiner bestimmten Art.
Als sie sich dem angeschwemmten Wall wieder näherten, sahen sie eine starke Rauchsäule drüben fast kerzengerade in die Luft steigen. Um die Qualmmassen, die sich hoch droben erst zu einem breiteren Schleier ausdehnten, kreisten Aasgeier, deren erregtes Krächzen die friedliche Stille dieses sonnenklaren Morgens mit häßlichen Lauten entweihte. Terkellen begann zu laufen.
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/122&oldid=- (Version vom 1.8.2018)