Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung | |
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aus der profanen Welt hergenommen sind. Herbelot führt ihrer fünfe an:
1) Beschir ve Hend von Nagibeddin, Giarbadh Kani.
2) Gemil ve Schemba oder Schambah.
3) Bahram ve Gul-Endam von Katebi,
4) Khosrou ve Schirin von Nezami, und
5) Vamek ve Adra.
Von allen diesen Romanen wissen wir so gut wie nichts.
Gemil und Schambah sollen unter Abdalmalek 684 biß 704 gelebt haben. Dieser Khalife, der viel von diesem Paare gehört hatte, forderte Schambah vor sich. Er fand sie schwarz und mager. Welche Reitze, rief er voll Verwunderung aus, kann Gemil in dir finden, um dir vor so vielen andern Weibern den Vorzug zu geben! Schambah antwortete ihm: „welches Verdienst erkannten die Völker in dir, daß sie dich unter allen zum Regenten wählten? Wisse, derjenige allein verdient die Achtung der Männer, dessen Seele dem fehlerfreyen Diamanten gleicht.“
Dieser Zug läßt auf eine Geschlechtsvereinigung schließen, welche die Vorzüge der Seele für ein stärkeres Band als das der Schönheit hält.
Baharam war ein kühner Abentheurer, der seine Geliebte, Gulendam, eine Königstochter, durch seine Thaten erwarb. Seine Geschichte hat viel Aehnlichkeit mit unsern Ritterromanen. Die Scene wird in die Zeiten Theodosius des jüngern versetzt.
Bey dem Romane Khosrou und Schirin soll die Geschichte der Irene, der Tochter des Kaisers Mauritius zum Grunde liegen, die an Khosroes Parviz, König
Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1798, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ramdohr-Venus_Urania-Band_3.2.djvu/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)