Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung | |
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Die spätern Araber sind mit den Griechischen Philosophen bekannt geworden, und haben Geschmack an den Dichtungen der Perser gefunden. Beydes scheint einige Revolution in ihren Ideen über die Liebe hervorgebracht zu haben. Wir können inzwischen die höhere Kultur nicht vor dem zehnten Jahrhunderte annehmen. Erst im neunten Jahrhunderte wurden die Araber mit der Philosophie und andern speculativen Wissenschaften bekannt. Der Kalif Al Mamum erstand Griechische Bücher mit ungeheuern Kosten, und ließ sie übersetzen. [1] Man kann sicher glauben, daß bey der großen Abneigung der Araber gegen eine Aufklärung, die sie nachtheilig für ihre Religion hielten, ein Jahrhundert habe vergehen müssen, ehe sich ihr Einfluß verbreitet habe. Im zehnten Jahrhunderte findet man die ersten Spuren der Persischen Poesie. [2] Die Verfasser der Persischen Liebesromane datieren aus einer noch spätern Zeit. Nezami lebte zu Ende des zwölften, Katebi im funfzehnten Jahrhunderte. [3]
Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1798, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ramdohr-Venus_Urania-Band_3.2.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)