Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung | |
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Die vier Aymonds Kinder sind in dem nehmlichen Geschmack. Die Helden, in ewigen Fehden mit Karln dem Großen begriffen, haben zuweilen bonnes fortunes.
Der Roman Karl und die zwölf Pairs von Frankreich enthält eine Intrigue zwischen Balduin und der Frau Wittikinds, die gewiß nicht viel Achtung für Sittlichkeit und verfeinerte Liebe anzeigt.
Im Hüon de Bourdeaux wird dieser zwar gestraft, als er sich mit der schönen Esclarmonde vor seiner Trauung mit ihr zu tief eingelassen hatte, allein das Unglück widerfährt ihm hauptsächlich dafür, daß er sich mit der saracenischen Prinzessin vor der Taufe abgegeben hat.
Eben so wenigen Antheil hat die edlere Liebe an dem Romane Valentin und Orson. Inzwischen wird doch in diesem und dem zuletzt genannten Romane die Treue der Liebhaber erprobt, und bewährt gefunden.
Ich unterstehe mich inzwischen nicht, einen der zuletzt genannten Romane in diese Zeit mit Gewißheit zu versetzen. [1]
- ↑ Der Graf Tressan setzt sogar in dem Discours preliminaire zu dem Corps d’extrait de Romans de Chevalerie auch den Ogier ins vierzehnte Jahrhundert und nach allen Romanen von der Tafelrunde. Allein nach dem Grade der Kultur, die darin herrscht, zu urtheilen, muß er für älter gehalten werden.
Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1798, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ramdohr-Venus_Urania-Band_3.2.djvu/127&oldid=- (Version vom 1.8.2018)