Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783 | |
|
und in der linken Seite das schwarze Centrum aus einer Schießscheibe – St. George behauptet von dieser Kleidung, sie sey die neuste pariser Mode: a la Marlborug; singt einen französischen Chanson auf den Tod des Herzogs von Marlborug; erzählt, daß, als solchen einmal dem schlafenden Dophin die Amme, statt des Wiegenlieds, vorgetrillert, er dem König so ausnehmend gefallen, daß von Stund an dergleichen Tracht zur herrschenden Mode in ganz Frankreich geworden, und bemerkt, nur im Vertrauen gesagt, der schwarze Flek in seiner linken Seite bezeichne den Ort, wo der Herzog von Marlborug den tödlichen Schuß von einer Falconetkugel bekommen habe. Mit so viel herrlichen Attributen ausgerüstet, sucht St. George um Staatsbedienungen nach; nennt sich den Alexander des schönen Geschlechts; wirbt im Rosenfeldischen Hause um das kluge Hanngen; und läßt die närrische Elisabeth, welche sich ihm, in einer sehr hochtrabenden Rede, mit
Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783. Jacobäer, Leipzig 1784, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonnirendes_Theaterjurnal_von_der_Leipziger_Michaelmesse_1783.djvu/101&oldid=- (Version vom 1.8.2018)