der allgemein im Munde geführten Lieblingswörter: Menschenwohl, Geistesveredlung, und wie all die schönen Tiraden heissen, noch so wenig Theilnahme an Anstalten angetroffen wird, die dieß erzielen wollen, und wie diese schönen Worte nur solche bleiben, mit denen man keinen Sinn verbindet, wie dort vestgewurzelte Vorurtheile die edelste Unternehmung hemmen, hier Eigennutz in den Weg tritt, und die Vollziehung hindert, geben ihm Stoff zu seinen einsamen Betrachtungen, und im Stillen beherzigt er die Fragen: woher dieß alles? warum bey Einzelnen so wenig eifriger Wille, das allgemeine Beste zu bewirken?
Indessen ist dieser thätige Wille noch nicht ganz erstorben. Es gibt noch edle Menschen in jeder Classe. Es werden noch hie und da Handlungen ausgeübt, die den Dank eines Patrioten verdienen, und die Bewunderung des philosophischen Beobachters erzwingen. Innige Vaterlandsliebe erzeugt noch hie und da Thaten, die den schönen Handlungen der Vorzeit nahe kommen. Dem theilnehmenden Menschenfreunde ists unaussprechlich wohl, wenn er sich davon Beweise vorlegen sieht, seine Brust, die das Anschauen der alltäglichen,
Franz Adolph Schneidawind: Public Spirit in Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Public_Spirit_in_Bamberg.pdf/2&oldid=- (Version vom 10.11.2016)