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Seite:Prodromos (Altenberg).djvu/128

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„Sie haben eine übertrieben deutliche Schrift,“ sagte einmal ein Psychologe zu mir.


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Ein guter Schuh ist ein schöner Schuh! Ein Schuh, der meinem Fusse, meinen Zehen die Bewegungsfreiheit, Elastizität und Zartheit garantiert, wird eben dadurch bereits zu einem schönen Schuh! Eine andere Schuhschönheit ist widersinnig!


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Wirklich gut, ganz frei und zugleich ganz ruhig-anmutig, in einem Vergnügungsetablissement wie zum Beispiel „Maxim“ sich zu benehmen, versteht nur die edelrassige Aristokratin und die grosse Hetäre. Die „Bürgerlichen“ haben alle dort einen Zug von armseligem Dilettantismus.

Auf wienerisch: „Drah-Dilettantinnen!“


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Ästhetik ist Diätetik! Schön ist, was gesund ist.

Alles andere ist teuflische Irrlehre!


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Verlegenheit ist eine ungeheuere Beeinträchtigung der Schönheit des Organismus!

Vermeide alle Situationen, durch die du verlegen werden könntest!

Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)