Dann erst bist du idealisch-reif zu neuer Nahrungs-Aufnahme!
„Wie der Morgentau für zarte Wiesenblumen, wie
Regen nach Trocken-Tagen sei meine Schönheit, meine
Anmut für dich! Wie ein beglückter Gärtner,
will ich dieses Edelste, „Mannesgehirn“,
betreuen, beschützen, fördern. Und mein Triumph sei
seine Gipfel-Höhe!
Wenn der Duft meiner Haut, meiner Haare dich beglücken, so duften sie infolgedessen wieder in diesem Augenblicke stärker, angeregt durch deine Beglückung! O Mann, lasse mich diesen Anteil nehmen an dem Gebäude deiner Welten-Seele!“
Möge ein jeder sein Scherflein beitragen – – –; dann kommt die Milliarde zustande – – – an Wahrheit und Licht!
Fleisch, ich habe nichts gegen Fleisch. Aber ich bin davon
tief überzeugt, dass, wenn einer in Eifersuchtsqualen
dahinvegetiert, und dabei täglich schwarzes Fleisch
isst, er dem Mord- und Selbstmord-Gedanken näher
rückte als wenn er in derselben Zeit Gervais-Käse
und Spinat zu sich nähme!?!
Harte erstklassige Eidotter, passiert durch Haar-Sieb,
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/067&oldid=- (Version vom 1.8.2018)