einatmen konnte! Diese unersetzlichen Lebens-Elixire!
Sie hingegen sagte: „Ich bin für ihn sicherlich etwas, was ich für keinen andern Menschen auf dieser Erde noch sein könnte. Ich werde das aber erst recht spüren, bis ich anfange zu verwelken. Aber vorläufig bin ich ein grosses Luder und muss es leider bleiben! Bis ich anfange zu verwelken! Dann werde ich ihn aber belohnen für alles Ausgestandene.“ Womit?!? Nun, mit dem Pofel, der übrig geblieben ist!
Sehnsucht, Sehnsucht, die du aus den Herzen der Menschen und
der Tiere ausströmst, ausströmst, ausströmst,
und keine Seele findest, die dich liebevoll aufnimmt, wohin,
wohin begibst du dich denn?!?
Zu einem Gedichte wertest du dich um, zu einer verschwiegenen Träne, zu einer ernsten philosophischen Stunde, zur Melancholie, die sanft und gerecht macht!
Nichts, nichts geht verloren von den Herzens-Kräften. Und das Winseln eines ausgesperrten Hundes kann an das Ohr eines Musikers dringen, der es in eine Symphonie umwandelt: Treue und Sehnsucht.
Vino Condurango, ein Likörglas nach der Mahlzeit,
langsam in kurzen Schlucken getrunken.
Tamar Indien Grillon, morgens vor dem Frühstück eine Pastille, gut zerkaut.
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/059&oldid=- (Version vom 1.8.2018)