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Seite:Prodromos (Altenberg).djvu/015

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Ich ass einmal diese wunderbaren nahrhaften grossen gelben Bohnen in Essig und Öl, spuckte natürlich die ganz unverdaulichen Schalen aus, wie Schalen von Trauben. Da verzog die junge Dame an meiner Seite ihr wunderschönes Gesichterl zu einer bösartigen Grimasse.

Ich erwiderte sofort: „Sehen Sie, Gnädige, ganz dasselbe Schnoferl möchte ich machen, wenn Sie diese gänzlich unverdaulichen und beschwerlichen Schalen hinunterschlucken würden! Mich würde das noch viel mehr ekeln!“


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Viele Dinge in diesem Büchlein haben den Charakter von flüchtigem Dilettantismus. Immerhin besser als schwerfälliger Bücherwurmismus!


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Sehnsucht ist der Massstab aller menschlichen Beziehungen zwischen einem Mann und einem Weibe.

„Ich sehne mich nach dir,“ „du fehlst mir,“ ist alles!

Jeder kann seine Liebe daher auf Echtheit erproben!

„Du fehlst mir.“ „Ich sehne mich nach dir.“

Eine geliebte Frau ist ein Teil meines Organismus! Mein Magen, meine Leber, meine Niere, meine Frau!


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Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/015&oldid=- (Version vom 1.8.2018)