Louis Angely: Prinz Tu-Ta-Tu Burleske mit Gesang nach Sauvage | |
|
Lied, gleichviel aus welcher Tonart. Die Musik wirkt allmächtig auf nervenschwache Temperamente – die Strauße haben Gefühl dafür – das Dromedar hört sie nicht – ohne Gleichgültigkeit an, und so müßte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn ein Kaiser von China nicht so gefühlvoll wäre, wie ein Kameel.
Gululi. Ich soll dem Kaiser etwas vorsingen?
Kauttschuh. Singen. Und es wird Dir gelingen, seine Schwermuth zu bezwingen. Es wäre nicht das erste Beispiel der Art.
Gululi. Ich werde alles thun, was Du wünschest, doch unter der Bedingung, daß Du mir eine Bitte gewährst.
Kauttschuh. Laß hören – was verlangst Du?
Gululi. Eine Kleinigkeit – ich will mich vermählen.
Tutatu (den Kopf hervorsteckend). Ach – sie wagt ein kühnes Wort!
Kauttschuh. Vermählen? etwa mit Puffapuff?
Gululi. O nein, mit – einem unglücklichen Verbannten, dessen Name niemand in diesem Pallaste auszusprechen wagt.
Kauttschuh. Tutatu? Tutatu?!!
Gululi. Tutatu! – Er ist hier – ich habe ihn gesehen – ich liebe ihn –
Kautschuh. Du liebst ihn –?
Gululi. Er liebt mich – wir lieben uns –
Louis Angely: Prinz Tu-Ta-Tu. Magazin für Buchhandel, Musik und Kunst, Hamburg 1836, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prinz_Tu-Ta-Tu.pdf/20&oldid=- (Version vom 11.9.2022)