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Seite:Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen.pdf/59

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auf ihrer oberen Fläche entdeckt man eine Erhöhung der Länge nach, gleich einer dünnen Leiste, neben welcher beiderseits zwey Höhlungen sichtbar sind, wo sich durch ein Vergrösserungsglas unzählige Einsaugungsgefässe in der Gestalt einer Bürste zeigen, aus welcher Struktur man leicht die Ursache herleiten könnte, warum der Nebel so gedeihlich erachtet werde, und der Bauer aus der Anzahl nebeliger Tage ebenmässig auf die Menge und Grösse der Zwiebeln, und sodann auf eine reiche Saffranärnde im Herbste schliesse? oder warum die Kiele, deren Blätter zur Unzeit abgefressen werden, klein bleiben, ja mehreren Theils ganz und gar verderben? u. s. w. Man nennt hier diese Blätter schlechtweg den Sager[1] auch das Saffrankraut, Saffrangras. Der Sager fängt in halben April, zuweilen erst anfangs Juny,

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/59&oldid=- (Version vom 14.2.2021)
  1. Die Waizen- Roggen- und Hafersaat, da sie noch in der Gestalt des Grases erscheint, kömmt ebenfalls bey uns unter dem Namen Sager häufig vor, weil man die Spitzen besonders des zu dicht und frech aufgehenden Waizens im Frühlinge mit der Sichel gleichsam absäget, (man nennt es auch: särben) und ja nicht, aus Furcht, durch eine stärkere Bewegung dem Halme zu schaden, abhaut. Die Aehnlichkeit des Saffrangrases mit der Weizensaat hat vermuthlich demselben gleichen Namen gegeben.