konnte, ging sie durch die wuchernden Kräuter in dieselbe hinab und verschwand dann jenseits zwischen den Stämmen der Waldbäume.
– Als sie nach reichlich einer Stunde wieder ins Haus trat, schien jede Spur einer Aufregung aus ihrem Angesicht verschwunden.
„Bist du endlich da, Franzi?“ sagte Richard, der ihr aus dem Flur entgegenkam; „ich suche dich seit einer Stunde.“
Franziska drückte ihm leicht die Hand. „Verzeih’, daß ich dir’s nicht sagte. Mir war der Kopf benommen, ich mußte einen Gang ins Freie machen.“
Er legte ihren Arm in seinen. „Komm!“ sagte er und zog sie mit sich die Treppe hinauf nach dem Wohnzimmer.
Hier faßte er sie an beiden Händen und blickte sie lang und liebevoll mit seinen ernsten Augen an.
Sie senkte den Kopf ein wenig und fragte: „Was hast du, Richard? Du bist so feierlich.“
„Franzi,“ sagte er, „gedenkst du wohl noch der Hochzeitsmusik, die Abends vom Waldesrand zu uns herüberwehte?“
Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/94&oldid=- (Version vom 1.8.2018)