Blüthe der Cornus suecica gemalt war, und schrieb mit Bleistift darunter:
Eine andre Blume hatt’ ich gesucht –
Ich konnte sie nimmer finden;
Nur da, wo Zwei beisammen sind,
Taucht sie empor aus den Gründen.
Er hatte das so beschriebene Blatt vor sie hingelegt; aber sie warf nur einen raschen Blick darauf und schob es dann, ohne aufzusehen, wieder unter die anderen Blätter, indem sie sich tief auf ihre Zeichnung blickte.
Noch eine Weile stand er neben ihr, als könne er nicht fort; da sie aber schweigend in ihrer Arbeit fortfuhr, so pfiff er seinem Hunde und schritt mit ihm schweigend in den Wald hinaus.
Es war ihm seltsam ergangen mit dem Mädchen.
In augenblicklicher Laune, fast gedankenlos, hatte er
sie in den Kreis seines Lebens hineingezogen; eine
Zuthat nur, eine Bereicherung für die einförmigen
Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)