Philon: Ueber das Leben Mosis (De vita Mosis) übersetzt von Benno Badt | |
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und zwar je die Hälfte der Säulen auf jeder Seite. 90 Das Material der Säulen war innen Zedernholz, auf der Oberfläche Silber, und die Sockel bei allen aus Erz. Die Höhe war überall die gleiche von fünf Ellen; denn es schien dem Künstler angemessen, die Höhe des sogenannten Hofes um die volle Hälfte niedriger zu machen, damit das Zelt bis zur doppelten Höhe weithin sichtbar sich erhebe, Dünner Linnenstoff war auf der Lang- und Breitseite, Segeln ähnlich den Säulen sich anschmiegend, damit kein Unreiner eintrete. 91 (7.) Die Anordnung war folgende: in der Mitte war das Zelt errichtet, dreissig Ellen lang und zehn Ellen breit, die Dicke der Säulen inbegriffen. Es war auf drei Seiten, den beiden Langseiten und der Rückseite, in gleichem Abstande vom Hofe entfernt; dieser Abstand mass zwanzig Ellen. Nach der Vorhalle zu wurde natürlich mit Rücksicht auf die Menge der Besucher ein grösserer Abstand von fünfzig Ellen gelassen. So nämlich sollten die hundert Ellen des Hofes sich zusammensetzen: aus den zwanzig an der Hinterseite, den dreissig, die das Zelt einnahm, und den fünfzig an den Eingängen. 92 Die Vorhalle des Zeltes wurde gewissermassen als mittlere Abgrenzung der beiden Räume von je 50 Ellen errichtet, des östlichen, wo die Eingänge sich befanden, und des westlichen, wohin die ganze Länge des Zeltes sich erstreckte und wo die hintere Seite der Umfriedigung war. 93 Eine andere sehr schöne und grosse Vorhalle wurde am Beginn des Einganges in den Hof durch vier Säulen gebildet, von denen herab ein buntes Gewebe gespannt wurde, das auf dieselbe Weise und aus denselben Stoffen wie die drinnen beim Zelte verwandten angefertigt war (2 Mos. 27,16).
94 Zugleich damit wurden auch die heiligen Geräte angefertigt: die Lade, der Leuchter, der Tisch, der Räucheraltar, der Opferaltar. Der Opferaltar (2 Mos. 27,1 ff.) wurde in dem offenen unbedachten Raum errichtet, gegenüber den Eingängen zum Zelte, in einem Abstande, der hinreichend Raum für die diensttuenden Priester bot, um die täglichen Opfer darzubringen. 95 (8.) Die Lade befand sich in dem unbetretbaren Allerheiligsten hinter den Vorhängen
Philon: Ueber das Leben Mosis (De vita Mosis) übersetzt von Benno Badt. H. & M. Marcus, Breslau 1909, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloMos2GermanBadt.djvu/022&oldid=- (Version vom 1.8.2018)