hierin christlich handelt, oder ob euer Betragen hierin mit der Gerechtigkeit, mit dem Frieden und mit der Freude im heiligen Geiste, worin das Reich Gottes bestehet, übereinstimmet, das lasset den gerechten Zeugen der Wahrheit in eurem Gewissen entscheiden. Unser Betragen in diesen Stücken gründet sich auf Mäßigkeit, und diese bestehet mit der Gerechtigkeit, durch welche wir jenes Reich erlangt haben, wovon eure Unmäßigkeit und eure Auschweifungen euch ausschließen. Denn, wenn nur Diejenigen wahre Jünger Jesu seyn können, welche sein Kreuz täglich aufnehmen, und nur Solche es wirklich tragen, die dem Beispiele ihres theuern Herrn in seiner Taufe, in seinen Leiden und in seinen Versuchungen treulich folgen; wenn nur Diejenigen seine Taufe kennen und erfahren haben, welche ihre Gemüther von den Eitelkeiten und Thorheiten, in welchen der große Haufe der Welt lebt, zurückgezogen haben, und dem heiligen Lichte der göttlichen Gnade gehorsam geworden sind, das ihre Seelen erleuchtet und sie täglich in der Uebung erhält, jede ihm widerstrebende Neigung zu kreuzigen, und den Gegenständen der Unsterblichkeit nachzutrachten;[1] – wenn nur Solche wahre Jünger Jesu sind, wie denn ohne Zweifel keine Andere es seyn können: so müssen gewiß die Menschen unserer Zeit, wenn sie nur ein wenig ernstlich nachdenken wollen, die richtige Schlußfolge ziehen, daß Niemand, der sein Vergnügen in den eitlen Gebräuchen der Welt sucht, und einen dem Leben Christi so ganz unähnlichen Lebenswandel führt, ein wahrer Christ oder Nachfolger des gekreuzigten Jesu seyn könne. Denn worin bestände
- ↑ Phil. 3, 10. 1 Petri 4, 13. Tit. 2, 11–13. Joh. 1, 9. Röm. 6, 6. Gal. 2, 20. Kap. 5, 24. Kap. 6, 4.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/326&oldid=- (Version vom 1.8.2018)