Lasset euch, – ich bitte euch im Namen den lebendigen Gottes! – lasset euch den Rath und die Ermahnung eines Mannes gefallen, der, wie Einige unter euch wissen, an allen solchen Dingen Theil genommen und daher Zeit und Gelegenheit gehabt hat, aus eigener Erfahrung einzusehen, wie wenig dergleichen Eitelkeiten zu unserer wahren und dauernden Zufriedenheit beitragen können. Nein! meine Freunde! Gott, der Allmächtige, weiß es, – und o! möchtet ihr mir glauben, und meinen Rath annehmen! – sie enden in Schande und Kummer. Er, der Allerheiligste, der getreu und wahrhaftig ist, hat es einmal so beschlossen, daß jeder Mensch, er sei Mann oder Weib, das ernten soll, was er gesäet hat; und wird es daher nicht eine traurige und schreckliche Ernte seyn, wenn ihr für alle eure Zeit und Ausgaben, die ihr bloß auf Ueberflüssigkeiten und eitle Vergnügungen so übel verwendet habt, nur Unruhe, Angst und getäuschte Hoffnung ernten werdet? – O! darum ziehet euch in euch selbst zurück! Dämpfet nicht den heiligen Geist Gottes in eurem Innern! Bestrebet euch, eure so sehr gemißbrauchte Zeit wieder[WS 1] zu erkaufen, und suchet einen Umgang, der euch in der Ueberwindung eurer verderbten Neigungen behülflich seyn kann. Dann werdet ihr zu der Fähigkeit gelangen, daß ihr die Gebote Jesu Christi halten und sowohl seinem als auch seiner Jünger Beispiele folgen könnt. Denn aus Dem, was bisher erkläret worden ist, gehet deutlich hervor, daß eine solche Lebensweise, als unter euch in diesem Lande geführet wird, nie wahrhaft christlich war, noch jemals seyn wird.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: fehlende Buchstaben ergänzt.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/306&oldid=- (Version vom 1.8.2018)