das Kreuz Christi, sondern Befriedigung der Ueppigkeit, der uns verordnete Weg zum Himmel wäre. Was wollen wir essen? Was wollen wir trinken? Wie wollen wir uns kleiden? – Diese Sorgen, wodurch einst die üppigen Heiden sich auszeichneten, sind jetzt allgemein, ja, was noch schlimmer ist, das Dichten und Trachten der Bekenner des Christenthums geworden. Möchten sie doch darüber erröthen! Möchten sie ihre Abweichung bereuen, und bedenken, daß Christus solche Sorgen an jenen Heiden nicht darum tadelte, daß er sie seinen Nachfolgern erlauben wollte. Diejenigen, welche sich in Wahrheit zu der Nachfolge Christi bekennen, müssen auch zeigen, daß sie ihm angehören; sie müssen „gesinnet seyn, wie Er war,“ ein nüchternes und mäßiges Leben führen, und sich stets erinnern, „daß der Herr nahe ist.“ Prächtige Kleider, schöne Putzsachen, kostbare Möbeln, eine reiche Tafel und die gewöhnlichen Vergnügungen und Unterhaltungen der Welt, als: Schauspiele, Bälle, Spiele, Romane, u. dgl. sind auf dem heiligen Pfade, den Jesus und seine wahren Jünger und Nachfolger betraten, nicht anzutreffen. Nein! Einer, der keiner der Geringsten unter den Aposteln war, sagt uns, „daß wir durch viele Trübsale ins Reich Gottes eingehen müssen.“ [1] Es ist daher meine ernstliche Bitte an Alle, die der Prachtliebe und Ueppigkeit ergeben sind, und denen diese Abhandlung vielleicht in die Hände fallen möchte, daß sie die Gründe und Beispiele, die ich gegen ihre Lebensweise hier anführe, ernstlich in Erwägung ziehen wollen. Vielleicht können sie dadurch zu der Einsicht gelangen, wie sehr ihr Leben und Betragen von dem wahren Christenthume entfernt und ihrem ewigen Frieden gefährlich
- ↑ Ap. Gesch. 14, 22.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/279&oldid=- (Version vom 1.8.2018)