unnöthigerweise entzogen wird. Zuerst werde ich Das erörtern, was die heilige Schrift darüber sagt, und die Beispiele anführen, die sie uns zur Warnung gegen dieses Laster aufstellt, und hernach meine eigenen Gründe nebst einigen Zeugnissen achtbarer Schriftsteller beibringen. Daraus wird dann erhellen, daß das Kreuz Christi das Herz des Menschen ebensowohl von der Liebe zum Reichthume als von jeder andern Sünde, in welche er gefallen ist, befreien müsse.
§. 2. Was, erstlich, das Begehren unerlaubter Dinge betrifft, so ist dieses ausdrücklich von Gott selbst in dem Gesetze verboten, das er Moses auf dem Berge Sinai als eine Richtschnur des Lebens, wornach sein Volk, die Juden, wandeln sollten, in den Worten gab: „Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles dessen, was dein Nächster hat.“[1] Dieses bestätigte Gott durch Donner und Blitz und andere schauerliche Zeichen, um das Volk mit desto größerer Ehrfurcht zu erfüllen, damit es diese moralischen Vorschriften annehmen und halten, und die Uebertretung derselben desto schrecklicher finden möchte. – Micha brach zu seiner Zeit in die laute Klage aus: „Sie reißen zu sich Aecker, und nehmen Häuser, welche sie gelüstet;“[2] sie nahmen aber auch ein elendes Ende. Daher heißt es auch: „Wehe Denen, welchen mit Begierde gelüstet!“ Dieses ist der Punkt, welchen wir zu betrachten haben, und wir finden viele merkwürdige Beispiele davon in der
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/250&oldid=- (Version vom 1.8.2018)