der argen Welt, deren Freundschaft ihr so sehr gesucht, und die ihr so hoch verehrt habt; laßt diese euch nun, wenn sie es können, von dem Zorne erretten, der, als der gerechte Lohn eurer Werke, über euch ausbrechen wird. – So endigt das Werk derer, die auf den Sand bauen; der Athem des Richters bläset es um, und sein Fall ist schrecklich. – O dann, dann wird es seyn, daß die Gerechten den Vorzug vor den Gottlosen haben werden! weßhalb auch schon in alten Zeiten ein Abtrünniger ausrief: „O möchte meine Seele den Tod des Gerechten sterben, und mein Ende wie das seinige seyn!“[1] Ja, denn der Urtheilsspruch lautet anders; der Richter lächelt freundlich! Er wirft einen Blick voller Liebe auf seine eigenen Schafe, und ladet sie mit den holden Worten ein: „Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters!“[2] Ihr, die ihr durch geduldiges Ausharren im Wohlthun schon lange der Unsterblichkeit entgegen sahet; ihr seyd die wahren Gefährten meiner Trübsale und meines Kreuzes gewesen, und habt mit unermüdeter Treue in der Unterwerfung unter meinen heiligen Willen muthvoll bis ans Ende ausgehalten, indem ihr auf mich, den Urheber eures köstlichen Glaubens, in Erwartung der Belohnung hinsahet, die ich Denen, die mich lieben, und nicht müde werden, verheißen habe. – „Nun gehet ein, zu eures Herrn Freude, und ererbet das Reich, das vom Anfange der Welt her für euch bereitet ist.“[2]
§. 10. O Christenheit! es ist das inbrünstige Gebet meiner Seele, daß, nach allem deinem hohen Bekenntnisse von Christo und von seiner sanften und heiligen
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/024&oldid=- (Version vom 1.8.2018)