und meine Empfindungen darüber, haben es mir zur Pflicht gemacht, die gegenwärtige Abhandlung, als eine Warnung gegen die Lüste der Welt, und als eine Einladung zum täglichen Aufnehmen des Kreuzes Christi, zu schreiben, und zu zeigen, daß dieses das von Christo uns verordnete Mittel zu unserer Seligkeit ist. §. 9. Ueber die Selbstverdammung der Gottlosen. – Wahre Religion und Gottesverehrung bestehen darin, daß man den Willen Gottes thue. – Von dem Vorzuge, den die Gerechten vor den Gottlosen im jüngsten Gerichte haben. §. 10. Gebet für die Christenheit, daß sie an jenem großen Gerichtstage der Welt nicht möge verworfen werden. – Sie wird ermahnet, zu erwägen, worin sie Christo ähnlich sei; und, wenn er ihr Heiland und Erlöser ist, wie, und wovon er sie erlöset habe, und was ihre eigene Erfahrung von diesem großen Werke sey? – Christus kam in die Welt, die Menschen von ihren Sünden, und also auch vom ewigen Zorne zu befreien; aber nicht, um sie in ihren Sünden selig zu machen. – Indem er sie von der Sünde erlöset, errettet er sie auch vom ewigen Tode, welcher der Sold oder Lohn der Sünde ist.
§. 1. Obgleich die Kenntniß und Ausübung der Lehre vom Kreuze Christi, als dem einzigen Eingange zum wahren Christenthume, und dem Pfade, den allezeit die Alten zu ihrer Seligkeit betraten, für die Seelen der Menschen von der höchsten Wichtigkeit ist; so wird dennoch diese Lehre, – ich sage es mit tiefer Betrübniß! – so wenig verstanden, so sehr vernachlässigt, und, – was noch schlimmer ist, – es wird ihr durch die Eitelkeit, den Aberglauben, und die Unmäßigkeit der Christenthumsbekenner so bitter widersprochen, daß wir entweder aufhören müssen, zu glauben, was der Herr Jesus Luk.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/010&oldid=- (Version vom 1.8.2018)