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Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/99

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Hause und versiegelte seinen Laden und sein Warenlager. Dann verkaufte man den Tabak und den Thee, wofür niemand mehr als fünfzig Rubel geben wollte, denn beides war halb verfault. Dann wurde auch der Laden mit allem was darin war, für ein paar hundert Rubel versteigert und zuletzt das Haus feil geboten, welches jedoch niemand kaufen wollte, denn unter unserem Volke herrscht die lobenswerte Sitte, dass man nie ein zur Versteigerung bestimmtes Haus kauft, bevor man sich nicht überzeugt hat, dass der Eigentümer das Haus aus freien Stücken veräussert. Auch die Hauseinrichtung wurde verkauft und so ward Sarkis fast zum Bettler und musste halb nackt mit Weib und Kind sein Haus verlassen.

„Ich schlug ihm vor, mein Haus zu beziehen, aber er wollte nicht. „Von heute ab ist die schwarze Erde meine Wohnstätte,“ sagte er und mietete sich ein kleines Häuschen am Ende der Stadt, dort wo die Felder anfangen.

„Als die Nachbarn die Nichtswürdigkeiten des Hämorrhoidenhans erfuhren, wurden sie schrecklich böse und einer warf auf seinen Hof einen Zettel, auf welchem geschrieben stand, dass, wenn er sich unterstände, sich des armen Sarkis Haus anzueignen, man dasselbe abbrennen oder niederreissen würde.

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)