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Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/18

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eine gute Sache, so am Hofe einen Obstgarten zu haben … Aber weisst du, pflanze in deinem Hofe keine Weiden. Mag es wahr sein oder nicht, aber von unsern Vätern und Grossvätern habe ich gehört, dass, sobald die Weide so dick wird wie der Hals dessen, der sie gepflanzt hat, da wirft den eine Krankheit nieder und er stirbt. Ja, ja, das hat man schon oft bemerkt.

„Ich habe auch noch gehört, dass Euer Wohlgeboren Geflügel gern habet! Das ist auch nicht schlecht, doch nimm mirs nicht übel, ich will dir ja keine Lehre geben; hüte dich Tauben zu ziehen! Deine Kinder (Gott bewahre sie davor!) würden ganz ungezogen werden, denn siehst du, den ganzen Tag würden sie den Tauben nachlaufen, sich auf der Strasse herumtreiben, sich mit Gassenbuben einlassen, Steine auf die Nachbardächer werfen und zuletzt die Lust zum Lernen verlieren. Allerdings weiss Euer Wohlgeboren das besser als ich, nun, ja! Sagt mir doch, wie ist es gekommen, dass ihr den Garten und das Geflügel beisammen haben wollt, ich glaube, die zwei Dinge vertragen sich nicht mit einander. Nun allerdings, das ist eure Sache. Das Vogelgeschlecht ist ein schrecklicher Feind der Saaten. Die Truthühner lieben nichts mehr als auf den

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)