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Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/152

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etwas Rechtes schicken!“ sagte er über meine Worte lachend. „Bis du aus Moskau Tabak und andere Sachen bekommst, werden wir uns noch manchen Tag so durchschlagen müssen wie heute.“

„Lassen wir dieses Gespräch! Machen wir lieber den Samowar zurecht und dann werde ich dir beim Glase Thee so manches erzählen.“

„Ach, Michael, weisst du was!“ sagte plötzlich Johannes. „Fast hätte ich es vergessen. Ich hatte eben einen schrecklichen Traum. Mir träumte, du tanztest mit einem Mädchen an einer tiefen Grube. „Michael!“ sagte ich zu dir, „was hast du da für einen Ort zum Tanzen ausgewählt, siehst du denn nicht die Grube vor dir?“ Du achtetest aber nicht auf meine Worte und fuhrst fort zu tanzen. Plötzlich entwand sich das Mädchen deinen Armen, näherte sich dem Rande der Grube und sich noch ein letztes Mal nach dir umsehend, sprang sie hinein. Du liefst ihr in Verzweiflung nach, thatest einen herzzerreissenden Schrei und sprangst auch hinein, aber nach einer Weile kamst du wieder wie auf Flügeln in die Höhe und standst traurig bei mir.“ „Was ist mit dem Mädchen geschehen?“ fragte ich. „Sie ist in der Tiefe verschwunden, ich habe sie nicht finden können,“

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/152&oldid=- (Version vom 1.8.2018)