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Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/105

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I.

Während des Winters des Jahres 185. herrschte in Petersburg eine solche Kälte, dass sich selbst die ältesten Bewohner dieser Stadt keiner ähnlichen erinnerten. Vom Froste war der Schnee so hart und fest geworden, dass er unter den Füssen der Fussgänger knisterte und der Hauch der Menschen war so nebeldicht, dass man oft auf zwei Schritte weit nichts sehen konnte. Niemand wagte es, ein Glied seines Körpers zu entblössen, denn Finger, Nase und Ohren erstarrten in ein paar Minuten, wenn sie nicht gehörig eingehüllt waren. Wer zu Fuss ging, ging nicht gewöhnlichen Schrittes, sondern lief aus allen Kräften, um seine Füsse vor dem Erfrieren zu bewahren.

Es war das in jenem unheilvollen Winter, da die Bräune und die Cholera ein Bündnis

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/105&oldid=- (Version vom 1.8.2018)