Zum Inhalt springen

Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/319

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vielleicht die Dunstgestalten Veranlassung, welche die Wolken in Gebirgs-Gegenden, in höchst sonderbaren Carrikaturen, zeigen. Viele Stellen in Oßians Gedichten, und mehrere Schilderungen von den Erscheinungen der nordischen Götter deuten sichtbar auf Nebel- und Wolken-Phänomene. Man denke, um das Entstehen solcher Darstellungen sich zu erklären, z. B. an das Phänomen, welches das Brocken-Gespenst bildete, an die Geister erschlagener Helden, bei den ersischen Dichtern, welche in Berghohen Gestaltungen erscheinen, unabsehbare Speere aufbäumen, und unermeßliche Wunden zeigen, denke an Homers Beschreibung vom Orion:

„Der einher wandelt auf der Erde
Und sein Haupt in den Wolken verbirgt“
Und wie der ungeheure Schatten desselben
„Drängende Thier’ hinscheuchet hinab die Asfodelos-Wiese,
Die er selber getödtet auf einsam bewanderten Bergen,
Seine Keul’ in den Händen, von Erz unzerbrechlich geschmiedet.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/319&oldid=- (Version vom 1.8.2018)