Der Turlhofer
I bin der Turlhofer vo der Sunnenseiten,
Hoab an Krautacker und a Haberleiten,
Hab zwoa Gas im Stall, hab zwoa Böck im Flur,
Schneid auf d’ saubern Dirndln hab i g’nua.
Wenn se schöni wär, wer i längst schon droben.
Weils a schieche is, is mer allweil g’wiß,
Weils am Heuboden dromat is.
Wenn i dran denk an mei junges Leben,
Bald am Heuboden, bald im Kuhstall,
Weiß der Deixel no wo überall!
Mitgeteilt von einer jungen Wienerin
Spott
Ei, Mädchen, deine Jugend, deine schöne Manier,
Deine kreuzbrave Tugend hab’n mich hergeführt zu dir.
Hast alleweil gesagt: Es tät mir nix, es tut dir
nix, es tät dir nix; hast alleweil gesagt: es tut
Hast all’weil g’sagt, es tut dir nix, jetzt kriegst ein bucklich Schurz;
Da hinten wird das Röck’l zu lang und vorne wird’s zu kurz.
Volkslied
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/103&oldid=- (Version vom 1.8.2018)