die Summe unverändert dieselbe bleibt. Begegnen sich die Körper, so verlieren beide gleich viel von ihrer Bewegung und der Unterschied der, nach entgegengesetzten Richtungen stattfindenden, Bewegungen bleibt derselbe.
Ist etwa ein sphärischer Körper A 3mal so gross als ein anderer B, hat ersterer eine Geschwindigkeit = 2, letzterer, in derselben Richtung nachfolgend, = 10; so verhält sich die Grösse der Bewegung von A zu der von B, wie
und ihre Summe ist = 16. Wenn nun beim Zusammentreffen beider A 3, 4 oder 5 Theile gewinnt, so wird B eben so viele verlieren, demnach A 9, 10 oder 11, B hingegen 7, 6 oder 5 Theile Bewegung besitzen und die Summe beider stets = 16 bleiben. Gewinnt A 9, 10, 11 oder 12 Theile, und schreitet er daher nach dem Zusammentreffen in derselben Richtung mit der Grösse der Bewegung von respective 15, 16, 17, 18 Theilen fort; so verliert B hingegen eben so viel Theile und schreitet nach dem Zusammentreffen respective mit 1 Theil Bewegung in der frühern Richtung fort, er ruhet, oder geht mit 1 Theil oder 2 Theilen Bewegung zurück, nachdem er seine 10 Theile Bewegung und so zu sagen 1 oder 2 Theile mehr verloren hat. Die Summe der Bewegungen beider Körper bleibt dabei stets
also unverändert = 16, wie vor dem Zusammentreffen.
Ist aber die Grösse der Bewegung bekannt, mit welcher die Körper nach ihrer Trennung fortschreiten, so erhält man die Geschwindigkeit eines jeden, indem man setzt, dass dieselbe vor und nach dem Zusammentreffen der Grösse der Bewegung vor- und nachher proportional sei. Z. B. Im letzten Falle war die
Grösse | der | Bewegung | des | Körpers | A | vor | dem | Zusammentreffen | = | 6 | ||||
„ | „ | „ | „ | „ | „ | nach | „ | „ | = | 18 | ||||
|
vor | „ | „ | = | 2 | |||||||||
nach | „ | „ | = | x |
daher 6 : 18 = 2 : x, also x = 6.
Sind die Körper entweder nicht sphärisch gestaltet, oder treffen sie, indem sie sich längs verschiedener geraden Linien bewegen, schief auf einander; so muss man, um ihre Bewegung nach der Zurückwerfung zu finden, zuerst die Lage der Ebene bestimmen, welche die Körper im Puncte des Zusammentreffens berührt. Hierauf hat man bei der Bewegung beider Körper (Zusatz 2) zwischen zweien zu unterscheiden, der einen auf diese Ebene perpendikulären, der andern ihr parallelen. Die letztere bleibt in beiden Körpern, weil diese nur längs der auf die Ebene perpendikulären Richtung auf einander wirken, vor und nach dem Zusammentreffen dieselbe, den perpendikulären Bewegungen hingegen muss man gleiche und entgegengesetzte Aenderungen beilegen, so dass die
Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/44&oldid=- (Version vom 3.3.2018)