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Seite:Neues Lausitzisches Magazin 16 NF3 1838.pdf/141

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ist es Jedem zu kommen erlaubt; jedoch beeile Dich, denn bald ist sie verronnen die Zeit, während welcher es uns vergönnt ist, hier auf Erden zu weilen!“

Arnst nahm sein Taschentuch, packte des Geldes ein so viel er vermochte und begab sich dankend aus der Höhle.

Als er mit seiner Geldlast den Berg erklommen hatte, vernahm er einen dumpfen Knall, welches – wie er später erfuhr – das Verschwinden der freigebigen Juden bedeutete. Von dem Gelde soll er sich Häuser und Feld und darunter auch den unfern Budissin gelegenen sogenannten Weinberg, welchen späterhin ein gewisser Steinberger ausbaute, erkauft haben und als ein wohlhabender Mann gestorben seyn. Ob irgend ein Anderer nach ihm wiederum diese Höhle besucht habe und ebenfalls so glücklich gewesen sei, davon schweigt die Sage.


7. Der Mönch.

An mehrern Orten Sachsens z. B. auf dem Schlosse zu Pirna, in den Ruinen der Mönchskirche, wie auf dem Schlosse zu Budissin, in dem Schulgebäude zu Löbau, auf dem weissenfelser Schlosse, in der St. Johanniskirche zu Zittau u. s. w. zeigt sich dann und wann ein Mönch, nach dessen Erscheinung sich stets etwas Merkwürdiges ereignet. Auch Kamenz kann so einen Mönch aufweisen, welcher sich dann und wann in der Ordens-Kleidung der patrum ord. St. Francisci de obseruantia, sehen läßt, auch sogar einmal die Buchstaben C. M. P.[1] an das Klosterthor geschrieben haben soll, die man durch Camitia Misere Peribit gedollmetscht hat und worauf 1680 die Pest erfolgt.


  1. Wohl möglich, daß jene Buchstaben von einem der Rechtschreibung unkundigen Mönche, welcher das B in ein P verwandelte,
Empfohlene Zitierweise:
Joachim Leopold Haupt (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin, Sechszehnter, Neuer Folge dritter Band. Heyn’sche Buch- und Kunsthandlung, Görlitz 1838, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neues_Lausitzisches_Magazin_16_NF3_1838.pdf/141&oldid=- (Version vom 1.8.2018)