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Seite:Neue fränkisch würzburgische Chronik-1-91,215-216,299,342.pdf/2

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Jahr 1810. No. XXXIV.



Fränkisch-Würzburgische Chronik.

Würzburg den 25ten August.


Inhalt.

Zeitgeschichte. 1) Produktionen des Panmelodicon’s von Franz Leppich. – Statistik. 2) Sterbeliste der Großherzogl. Haupt- und Residenzstadt Würzburg vom 16. bis 21. August 1810. – Wissenschaftliche Kultur. 3) Resultate der Großherzogl. Entbindungsanstalt vom Jahre 1807. 4) Vaterländische Literatur. a) Behr, System der angewandten allgemeinen Staatslehre X. b) Anzeige der Fortsetzung der fürstbischöflichen Landesverordnungen etc. – Kunstkultur. 5) Annalen der Großherzogl. allergnädigst bestättigten Gesellschaft zur Vervollkommnung mechanischer Künste- und Handwerke. Von dem Herausgeber. – Aeltere Geschichte. 6) Beyträge zur Geschichte des Schwedenkriegs in unserem Vaterlande. II. Auszug der Ostheimer Kloster-Chronik. (Fortsetzung.) – Miszellen. 7) Kissinger Kur-Liste für das Jahr 1810.





1)
Produktionen des Panmelodikon’s
Von Franz Leppich
(aus Müdesheim Großhz. Landg. Arnstein)
zu München und Augsburg.

Der Erfinder des Panmelodikons, unser Landsmann, der geschickte Mechaniker Franz Leppich[1] fährt fort auf seinen Reisen den ungetheilten Beyfall seiner Erfindung von allen Kunstkennern und Freunden der Musik einzuärndten. Gegen das Ende des Monats Junius (am 26.) hielt sich derselbe in Gesellschaft des Kompositeurs und Virtuosen auf dem Pianoforte Hrn. Konradin Kreutzer in München auf. Die Königl. Baier. Nationalzeitung liefert uns verschiedene interessante Beyträge zur Geschichte dieser Erfindung, und Resultate der geschehenen Produktionen.

Das genannte Blatt kündigte in Nro. 151. die Ankunft des Künstlers auf die ausgezeichneteste Art an: „Die Herren Franz Leppich, Mechaniker, und Konradin Kreutzer, Klavier-Virtuos [528] und Kompositeur (sagt es) sind mit dem von ersterem in Wien erbauten, vom letzterem gespielten Tasteninstrumente (Panmelodicon genannt) hier angekommen, und werden wahrscheinlich die Silbertöne, dieses in mehreren Blättern so sehr gerühmten Instrumentes hören lassen. – Stäbe von Messing, die durch die Tasten dem Zilinder näher gebracht, und mittelst eines Tritt- und Schwungrades in Bewegung gesezt werden, worauf sich die Stäbe reiben, und so in Vibration kommen, geben diese bezaubernden Töne. Die Angabe, die Entstehung, die Art und Lieblichkeit des Tones, ist ganz einzig und noch nie gehört. Man glaubt zuweilen die Töne eines sanften Klarinetts, zuweilen aber hallende Töne der Waldhörner zu hören, jedoch übertrifft es diese weit an Reinheit. Es hat den großen Vorzug vor allen andern Tasteninstrumenten, daß die Dauer, des Anwachsen und Abnehmen des Tones, – die Seele der Musik – ganz in der Willkühr des Spielers liegt.“

Nach Anzeige Nro. 153. der Baier. Nationalzeitung, wurde Leppichs Panmelodicon durch das meisterhafte Spiel des Herrn Kreutzer am


  1. S. Nro. XVIII. 7. und XXIV. 5. der Fränkisch-Würzburgischen Chronik.
Empfohlene Zitierweise:
unbekannt: Produktionen des Panmelodikon’s. Carl Philipp Bonitas, Würzburg 1810, Seite 527. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_fr%C3%A4nkisch_w%C3%BCrzburgische_Chronik-1-91,215-216,299,342.pdf/2&oldid=- (Version vom 22.8.2016)