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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 19 |
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1888); „Le senat de la République romaine“ (das. 1878–85, 3 Bde.) u. a.
Wills, William Gorman, engl. Dramatiker, starb im Dezember 1891 in London.
Wilt, Maria, Opernsängerin, starb 24. Sept. 1891 in Wien.
Windom, William, amerikan. Staatsmann, geb. 10. Mai 1827 in Belmont County, Ohio, studierte die Rechtswissenschaft und wurde 1850 zur Anwaltpraxis zugelassen. 1852 Staatsanwalt für Knox County, siedelte er 1855 nach Minnesota über, ward von hier aus als Republikaner in den Kongreß gewählt, in welchem er von 1859–69 saß und sich besonders den Indianer-Angelegenheiten widmete. Er gelangte 1870 in den Bundessenat, aus dem er 1881 ausschied, um als Finanzminister in das Kabinett des Präsidenten Garfield einzutreten, was er nur bis zu Präsident Arthurs Amtsantritt blieb, war dann wiederum Mitglied des Senats und wurde von Präsident Harrison abermals zum Finanzminister berufen. Er starb 29. Jan. 1891 in New York.
Winkelzähne, s. Zahnräderwerke.
Winklers Schachtsignal, s. Bergbau, S. 99.
Winterschlaf, s. Säugetiere, S. 803.
Wirk, August, braunschweig. Minister, geb. 8. Juli 1814 als Sohn eines Landpfarrers in Abbenrode, studierte in Göttingen und Berlin die Rechte, erwarb sich die juristische Doktorwürde, trat darauf in den braunschweigischen Staatsjustizdienst, ward 1847 Assessor, 1850 Kreisrichter, dann Staatsanwalt, Obergerichtsrat und 1876 Vizepräsident des braunschweigischen Obergerichts. 1881 wurde er zum braunschweigischen Kultus- und Justizminister ernannt und war als solcher 1884–85 Mitglied des Regentschaftsrats. 1889 in den Ruhestand getreten, starb er 3. Juni 1891 in Braunschweig.
Wismutmalerei, eine im 16. und 17. Jahrh. geübte, durch reizvolle Wirkungen ausgezeichnete Technik, von der sich Proben (bemalte Kasten) in mehreren Museen erhalten haben. Diese Technik war später außer Übung gekommen, und beim Auftauchen der Kasten mit W. im Kunsthandel und in den Sammlungen unsrer Zeit konnte die Art der Technik nicht enträtselt werden, bis die Erwerbung eines solchen Kastens aus dem Jahre 1557 für das hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe F. Wibel die Veranlassung zu einer chemischen Untersuchung der W. bot. Ihr im Jahresbericht des Museums für 1890 veröffentlichtes Ergebnis ist folgendes: Der metallische Malgrund des Kastens besteht aus fast reinem Wismut, das wahrscheinlich in Pulverform auf einem Untergrund aus Kreide und einem leimartigen Bindemittel über dem Holze des Kastens aufgetragen wurde. Mit dem Polierstahl oder dem Polierstein wurde dann das Wismut zu einem gleichmäßig zusammenhängenden, metallisch glänzenden, aber sehr dünnen Überzüge geglättet. Diese Analyse hat sich durch praktische Versuche als richtig oder doch wahrscheinlich erwiesen. „Je härter das Holz, je besser die Erhärtung des Kreidegrundes, je ebener dessen Oberfläche und je gleichmäßiger und dünner die Bestreuung mit Wismutpulver ist, desto schneller und besser vollzieht sich die letzte Arbeit mit dem Polierstahl. Es sind auf diesem Wege Metallflächen aus Wismut hergestellt, die der auf dem (Hamburger) Kasten vorhandenen vollständig gleichen.“ Die W., bei der die glänzende Fläche die Wirkung des Lackes und der Farben an Kraft, Feuer und Tiefe steigert, ist ein wohlfeilerer Ersatz für die Malerei auf Goldgrund. Bei seinen Untersuchungen hat Wibel auch der Bedeutung des Wortes Wismut nachgeforscht. Er hat diese Bezeichnung für ein Metall bis zum Jahre 1472 zurückverfolgt, wo Wismut nur zur Bezeichnung von Zechen (Gruben) diente, nach denen das Metall später seinen Namen erhalten hat. Da die älteste bekannte dieser Zechen, St. Georgen, im Schneeberger Revier „Wiesen“ gelegen hat und dort „gemutet“ worden ist, so hat sich wahrscheinlich daraus die Bezeichnung „Wiesemutung“, „Wiesemut“ entwickelt, woraus später der Name Wismut für das dort gewonnene Metall entstanden ist. Jedenfalls ist die W. eine spezifisch deutsche Technik. Vgl. auch F. Wibel in der „Bayerischen Gewerbezeitung“ 1892[WS 1].
Wissmann, Hermann von, Afrikareisender, kehrte im August 1891 in seiner neuen Eigenschaft als Kommissar der deutschen Regierung nach Ostafrika zurück. Seine Aufgabe war, die Gebiete südlich und südöstlich vom Victoria Nyanza endgültig zu beruhigen, zugleich den durch Privatsammlungen und eine Lotterie aufgebrachten zerlegbaren Wissmann-Dampfer nach dem See zu schaffen und dort vom Stapel zu lassen. Vom Gouverneur v. Soden waren ihm 300 Mann der Schutztruppe zur Verfügung gestellt. Die Beförderung der Dampferteile sollte auf einer schmalspurigen Förderbahn erfolgen mit einem Schienengeleise von 250 m Länge und einem Zuge von 100 m Länge. Durch die Niederlage der Zelewskyschen Expedition erlitt diese Unternehmung eine Verzögerung. W. ging zur Anwerbung von Truppen, zugleich zur Herstellung seiner angegriffenen Gesundheit nach Kairo, von wo er nach längerm Aufenthalt 17. März d. J. nach Sansibar zurückkehrte. Nach den neuesten Nachrichten (4. Juni 1892) ist er hier 30. März angelangt und beabsichtigt 7. Juni über Saadani, wo der Wissmann-Dampfer lagert, nach Chinde in Portugiesisch-Ostafrika aufzubrechen, um von dort den Dampfer den Sambesi- und Shirefluß aufwärts über den Nyassasee nach dem Tanganjikasee zu führen, um dem Treiben der Sklavenjäger daselbst Einhalt zu thun. Die Dauer der Expedition ist auf etwa 2 Jahre berechnet.
Wittgenstein, Ludwig Adolf Peter, Fürst von Sayn-W.-Ludwigsburg, russ. Feldmarschall (gest. 1843). Ihm zu Ehren erhielt 1891 das 12. russische Dragonerregiment seinen Namen.
Wittich, Adolf von, preuß. General, geb. 28. Aug. 1836 zu Schönlanke im posenschen Kreis Czarnikau, wurde im Kadettenkorps erzogen, trat 1855 als Sekondleutnant in das 39. Infanterieregiment, wurde 1858 als Erzieher an das Kadettenhaus in Wahlstatt, 1860 an das in Berlin kommandiert und 1866 zum Hauptmann im Großen Generalstab befördert, in welchem er den Krieg in Böhmen mitmachte. Nachdem er 1866–68 Lehrer an der Kriegsakademie und darauf Kompaniechef im 34. Regiment gewesen war, wurde er 1870 wieder in den Großen Generalstab versetzt und zum Major befördert. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 war er dem Generalstab des 4. Armeekorps zugeteilt. 1875–77 war er wieder Lehrer an der Kriegsakademie, ward 1876 Abteilungschef im Großen Generalstab, 1877 Chef des Stabes beim 7. Armeekorps, 1878 Chef der Abteilung für Armeeangelegenheiten im Kriegsministerium, 1879 Oberst, 1885 Generalmajor und Kommandeur der 12. Infanteriebrigade, 19. Juni 1888 Generaladjutant und Kommandant des Hauptquartiers des Kaisers Wilhelm II. und 19. Sept. Generalleutnant.
Woeste, Charles Frédéric Auguste, belg. Staatsmann (Bd. 17), wurde im November 1891 zum Staatsminister honoris causa ernannt. Gegen
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Beiträge zur Geschichte, Etymologie und Technik des Wismuths und der Wismuthmalerei. In: Bayerische Gewerbe-Zeitung, 1892, No. 7, S. 145–154 u. No. 8, 170–177 MDZ München
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 19. Bibliographisches Institut, Leipzig 1892, Seite 986. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b19_s1000.jpg&oldid=- (Version vom 7.2.2025)