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Seite:Meyers b19 s0218.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 19

E.

Edelmetalle. Nach einer Zusammenstellung des Münzdirektors der Vereinigten Staaten beziffert sich die Goldproduktion der Welt auf Grund der aus den verschiedenen Ländern erhaltenen amtlichen Ausweise und mittels ergänzender Schätzungen wie folgt:

Jahr Kilogramm Wert in Dollars
1885 163162 108435600
1886 159741 106163877
1887 159155 105774955
1888 165880 110243950
1889 182308 121162009

Hiernach zeigte das jüngste Jahr eine beachtenswerte Zunahme der Goldproduktion, die in dem letzten Dezennium eine steigende Tendenz gehabt hat. Besonders beteiligt an dieser Produktionszunahme waren Australien und Afrika. Namentlich Afrika zeigt in der neuesten Zeit eine verhältnismäßig sehr bedeutende Zunahme der Goldproduktion. Diese betrug 1885: 2083 kg, 1888: 6771 u. 1889: 12,155 kg; Australiens Produktion stieg zwischen 1886 und 1889 von 40,000 auf 49,800 kg, so daß es jetzt die erste Stelle unter den Goldländern der Welt einnimmt. Afrika scheint berufen, in die bei der Goldbeschaffung für den Weltbedarf bestehende Lücke einzutreten. In den letzten nachgewiesenen Jahren war die Goldproduktion der Hauptgebiete (in Kilogrammen):

  1887   1888   1889
Vereinigte Staaten 49654 49917 49353
Australasien 41119 42974 49784
Rußland 30232 32052 34867
China 14294 13542 13542
Afrika 2888 6771 12155
Andre Länder 20968 20624 22607
Zusammen: 159155   165880   182308

Die Silberproduktion ist wie folgt nachgewiesen:

Jahr Kilogramm Wert in Dollars
1885 2849995 118702292
1886 2902471 120887917
1887 2990398 124280978
1888 3386969 140758873
1889 3880839 161287927

Hierbei ist aber zu bemerken, daß der Handelswert des Silbers beträchtlich unter dem Münzwert steht. So betrug 1889 der Handelswert der oben angegebenen 161,287,927 Doll. nur 110,674,000 Doll.

Die Silberproduktion hat demnach in den nachgewiesenen 5 Jahren bei stetig sinkendem Silberpreis verhältnismäßig noch viel bedeutender zugenommen als die Goldproduktion. Geht man zeitlich noch weiter zurück, so tritt das verschiedene Verhalten von Gold und Silber in Bezug auf Produktionszunahme noch deutlicher hervor. Die Goldproduktion der Welt von 1873 ist zu 962 Mill. Doll. angegeben, die Mehrförderung von 1889 beträgt also nur ein Viertel der damaligen Produktion; bei Silber dagegen betrug die Produktion 1873: 633 Mill. Unzen (fein) und 1889: 1248 Mill. Unzen, also nahezu das Doppelte. Durch diese kolossale Mehrgewinnung entstanden dem Silber naturgemäß gewaltige Schwierigkeiten in seiner Eigenschaft als Münzmetall. Erklärlich werden die Strömungen der amerikanischen Silberpolitik, wenn man sieht, daß von der Gesamtproduktion des Jahres 1889 im Betrag von 3,880,839 kg auf die Vereinigten Staaten 1,555,486, auf Mexiko 1,335,828 kg, also bei weitem der größte Teil entfällt. In den letzten nachgewiesenen Jahren betrug die Silbergewinnung der Hauptgebiete (in kg):

  1887   1888   1889
Vereinigte Staaten 1283855 1424326 1555486
Mexiko 904000 995500 1335828
Bolivia 147468 230460 230460
Chile 199516 185851 185851
Australasien 6422 120308 144369
Andre Länder 449137 430424 428845
Zusammen: 2990398   3386869   3880839

In dem letzten nachgewiesenen Jahr war die Edelmetallproduktion der Welt folgende:

  Gold   Silber
Kilogr.   Dollars Kilogr.   Dollars
Vereinigte Staaten 49353 32800000 1555486 64646000
Australasien 49784 33086700 144369 6000000
Mexiko 1362 905000 1335828 55517000
Europäische Länder:        
 Rußland 34867 23173000 14389 598000
 Deutschland 1958 1301286 32040 1131576
 Österreich-Ungarn 2198 1461000 52651 2188000
 Schweden 74 48900 4267 177400
 Norwegen     5147 214000
 Italien 148 98000 35 1454
 Spanien     51502 2140400
 Türkei 10 7000 1323 55000
 Frankreich     49396 2053000
 Großbritannien 97 64370 8734 363000
Dominion of Canada 1919 1275045 9264 385000
Südamerikanische Länder:        
 Argentinien 47 31000 10226 425000
 Columbia 4514 3000000 24061 1000000
 Bolivia 90 59800 230460 9578000
 Chile 2953 1962430 185851 7723957
 Brasilien 670 445300
 Venezuela 2130 1415598
 Britisch-Guayana 687 456580
 Holländ.-Guayana 487 324000
 Peru 158 105000 75263 3128000
Zentralamerika 226 150000 48123 2000000
Japan 606 403000 42424 1763140
Afrika 12155 8078000
China 13542 9000000
Britisch-Indien 2273 1511000
Die Welt: 182308   121162009   3880839   161287927

Eekhoud (spr. -haud), Georges, belg. Schriftsteller, geb. 27. Mai 1854 zu Antwerpen, erhielt, obwohl von vlämischer Abkunft, seine erste Erziehung in französischer Sprache und nach dem frühzeitigen Tode seiner Eltern in Grenchen im Schweizer Kanton Solothurn, trat 1870, nach Belgien zurückgekehrt, in die Offiziersschule ein, verließ dieselbe aber nach 6 Monaten wieder, war darauf eine Zeitlang Korrektor, später Kritiker eines Antwerpener Blattes, erwarb dann ein Landgut im Kempenschen, wo er das Landvolk kennen lernte, dem er sich als Schriftsteller später widmete. Materielle Verhältnisse nötigten ihn, 1881 nach Brüssel überzusiedeln, wo er Kritiker eines dortigen Blattes wurde. Inzwischen hatte er bei Jouaust in Paris seine Erstlingsgedichte herausgegeben, worin er noch ganz als Romantiker erschien. 1883 veröffentlichte er in Brüssel seine erste größere Novelle „Kees Doorik“, der 1885 die Novellensammlung „Kermesses“, 1886 der Roman „Les milices de Saint-François“, 1888 „La Nouvelle Carthage“, eine breite Schilderung des Antwerpener Lebens, und 1891 ein vaterländischer Roman zur Verherrlichung des Aufstandes der Kempischen Bauern gegen die französische Herrschaft im J. 1798:

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 19. Bibliographisches Institut, Leipzig 1892, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b19_s0218.jpg&oldid=- (Version vom 23.12.2024)