Joseph Meyer: Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Fünfter Band | |
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Grundsuppe der Hölle und bestand aus erzgottlosen Bösewichtern und Kindern des Teufels, welche die ärgsten Sünden zu begehen keine Scheu trugen. Es hatten auch die bischöflichen Räthe und Vögte kein Gewissen, vielweniger Mitleid mit den Unterthanen, und da sie immer nur Geld in die bischöfliche Kammer schaffen sollten, mußten sie allezeit sinnen, wo sie es hernehmen und den Unterthanen abpressen sollten. Am schlimmsten von Allen trieb es der Bischof Johannes aus dem Geschlechte der Miltitze, dem der Teufel 1347 den Krummstab in die Hand gelegt. Dieser bezeigte sich seine ganze Regierung über als ein rechtes Satans- und Weltkind und lebte in Fressen, Saufen, Huren, Buben, Reiten, Fahren und Jagen also, als ob kein Herrgott im Himmel wäre. Er ließ, (und desselbigen Gleichen thaten seine Saufgenossen, die Canonici), die geistlichen Aemter durch Vikare verrichten und verlebte alle Zeit auf den Schlössern, oder in der Nähe von Nonnenklöstern, wo er ein schreckliches Leben verführte. Seine größten und meisten Schandthaten aber hat er auf Saaleck begangen, und man nannte die Burg mit Recht den Satanswinkel der Lust und der Bosheit. Da wurden Rotten von Gauklern aus Nürnberg verschrieben und lüderliche Metzen, und Leckerbißlein aus Leipzig und Braunschweig zu Hauf, und eingeladen zuweilen bei 200 Personen beiderlei Geschlechts, und nicht von dannen gegangen, als bis Küche und Keller geleert waren ganz und gar etc. etc.“ – Doch genug aus der Saalecker Chronik, die merkwürdige Beiträge zur Sittengeschichte einer längst vergangenen Zeit liefert.
Nach der Reformation wurde Saaleck mit den übrigen Besitzungen des Bisthums eingezogen, und die verlassene Burg verfiel. Als das dazu gehörige Gut durch Kauf an die Familie Feilitzsch kam, war sie Ruine.
Schon die Alten kannten das Daseyn von Madagascar als eine in Südost von Aethiopien liegende große Insel; die Portugiesen entdeckten sie aber 1492, und nannten sie nach dem Heiligen des Entdeckungstags St. Laurentius. Andere Europäer gaben ihr denjenigen Namen zurück, welchen sie im Munde der Eingebornen führt:
Joseph Meyer: Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Fünfter Band. Bibliographisches Institut, Hildburghausen, Amsterdam, Paris, Philadelphia 1838, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_Universum_5._Band_1838.djvu/150&oldid=- (Version vom 22.10.2024)