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Seite:Meyers Universum 1. Band 1. Auflage 1833.djvu/130

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der Napoleonszeit datirt, eher zu, als abgenommen. 14,000 Familien und 30 bis 40,000 einzelne Personen erhalten von der öffentlichen und Privatmildthätigkeit jährlich Unterstützungen.

Die vorliegende Ansicht vom merkwürdigsten und größten Gebäude Amsterdams, dem Stadthause, jetzt ein königliches Schloß, ist vom Damrak aus aufgenommen. Es liegt im Herzen der Stadt, sehr malerisch, auf einem freien Platze. Auf die Befestigung des Grundes wurden Millionen verwendet, 13,700 der größten Masten, in die Tiefe eingerammt, dienen dem Pallaste als Unterlage. Das Schloß bildet ein fast gleichseitiges Viereck, hat in seiner größten Fronte 300 Fuß Länge, ist aus großen Quaderstücken errichtet und enthält eine Menge der herrlichsten Kunstschätze, vornämlich aus der niederländischen Malerschule, eine Bibliothek, mehre naturhistorische und wissenschaftliche Sammlungen.




XXVIII. Amsterdam. – Der Cingel.




Die vier großen, Amsterdam in parallelen Halbkreisen durchschneidenden Canäle sind der Prinzen-Gragt, der Kaiser-Gragt, der Herren-Gragt und der Cingel. Letzterer ist der innerste. Er steht mit dem Y, dem Hafen, durch eine Schleuße in Verbindung. Von dieser Stelle bietet Hollands Hauptstadt eine der anziehendsten Ansichten dar.

Dunkle, hundertjährige Rüster beschatten die bräunliche, glatte Wasserfläche, in der die sinkende Sonne sich spiegelt. Der Dom der neuen Lutherischen Kirche erhebt sich grandios über Häuser und Baumwipfel und in neblichter Ferne begrenzt ein schlanker Thurm malerisch die Perspektive. Diese Ansicht, in der sich der Charakter, das Eigenthümliche aller großen holländischen Seestädte scharf ausprägt, veranschaulicht der schöne Stahlstich hieneben mit vollkommener Treue.