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Seite:Marien Magdalenen Kloster Lübeck.pdf/6

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Jacob von Melle: Marien Magdalenen Kloster in Lübeck. In: Gründliche Nachricht von der Kaiserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck, S. 267–275

ein anderes Gemälde von der Abnehmung Christi vom Kreuze, zur rechten Hand beygefüget ward.

Gegen über, neben der Sacristey, stehen abermal zweene Prediger dieser Kirche abgebildet, als: Christian Möllenhoff und Emanuel Sebastian Harder; jener in Lebensgröße, dieser im Brustbilde.

In dem vordern Chore finden sich rings herum Gestühle und über denselben aus Holz geschnitzte Bilder der Heiligen und Mönche, in ihrer gewöhnlichen Tracht. Ueber dem Eingange ist der Singechor nebst den Schifferstühlen. Von diesem Chore ward vor Alters den Missethätern, bey ihrer Ausführung zum Richtplatz, die geweihte Hostie gezeiget; auch mußten sie daselbst ihre Beichte ablegen.

An dem ersten nördlichen Pfeiler sieht man eine Altartafel mit dem geschnitzten und stark vergoldeten Bilde der büßenden Einsiedlerinn Maria in Aegypten, welche die Schneidergesellen vor vielen Jahren erneuern ließen. Dieser gegen über, an dem ersten südlichen Pfeiler, steht eine ebenfalls geschnitzte und vergoldete Altartafel der heiligen Leichnammsbrüderschaft, welche 1496. auf dem damaligen Altar des heiligen Johannis gesetzt worden ist.

An dem zweyten nördlichen Pfeiler ist die Kanzel befestiget, die im Jahr 1732. sel. Johann Hasen Wittwe, Magdalena Elisabeth Bauerts, dahin geschenkt hat. An dem zweyten südlichen Pfeiler hängt eine stark vergoldete und 1681 erneuerte Tafel von S. Thomas Altar, wobey ehemals die Brauerknechte ihre Brüderschaft hielten.

Empfohlene Zitierweise:
Jacob von Melle: Marien Magdalenen Kloster in Lübeck. In: Gründliche Nachricht von der Kaiserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck, S. 267–275. Georg Christian Green, Lübeck 1787, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Marien_Magdalenen_Kloster_L%C3%BCbeck.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)