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Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Zweiter Band.pdf/621

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14. Als Max im Freischütz. Federz., ohne Bez. h. 0,22, br. 0,145.
15. Als Tristan in Tristan und Isolde. Sepiaz. Bez: J. S. 1868. Letztes Bild.

Der anfangs nur 14 Zeichnungen umfassende Rollencyclus ist Eigentum der Frau Malvina von Schnorr-Garrigues, der Wittwe des Sängers, in Karlsruhe. Photographie u. Verlag von Freimund Edlich, Dresden, fol. Die Orig.-Zeichnungen auf der Berliner u. Dresdner Schnorr-A. 78.

Vgl. Briefe aus Italien von Julius Schnorr von Carolsfeld, geschrieben in den Jahren 1817 bis 1827. Ein Beitrag zur Geschichte seines Lebens u. der Kunstbestrebungen seiner Zeit. Mit Porträt. Gotha, F. A. Perthes 1886. 8.

Schnorr von Carolsfeld, Ludwig Ferdinand, Historienmaler, Sohn des Malers Veit Hans u. älterer Bruder Julius Schnorr’s, geb. zu Königberg (während eines vorübergehenden Aufenthalt seiner Eltern daselbst) am 11. Oct. 1789, gest. zu Wien am 13. April 1853, kam nach dem ersten Unterricht durch den Vater schon 1804 nach Wien, wo er die Kunstakademie unter Füger besuchte. Er wandte sich der romantischen Richtung zu u. unternahm mehrere Studienreisen. 1841 erhielt er die Stelle des zweiten und nach dem Tode des Historienmalers Carl Russ 1843 die des ersten Custos der Wiener Belvedere-Galerie. Seit 1835 war er Mitglied der Akademie.

I. Oelgemälde.

1. Undine’s Trauung, nach der Dichtung de la Motte-Fouque’s. – Wiener KA. 1816. Das Original angebl. in Neapel.
2. Der Traum des schlummernden Joseph. 1817 gemalt.
3. Das „Märchen“ aus Goethe’s „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter“.
2 u. 3 im J. 1818 bereits vollendet.
4. Ein Ritter in rotem Jagdkleide mit Hifthorn über der Schulter steht in den dunkelen Zweigen einer Eiche vor einem gotischen Fenster, durch das er in vornehm ausgestattetem Zimmer eine Jungfrau bei Licht einen Brief schreiben sieht. Bez: L. S. 1818. Ahornholz. h. 0,45, br. 0,29. E: Museum Gotha. – Dresd. ak. KA. 18; Wiener KA. 20.
3. Mephisto als fahrender Scholast erscheint dem Faust im Studirzimmer. Bez: L. F. Schnorr de Carolsfeld. h. 3,06, br. 2,47. 1819 gemalt, angek. für die Belvedere-Galerie 1821. Eine Skizze mit geringer Abweichung besass Fürst Metternich, eine kl. Copie des Originalbildes Graf Hugo Salm zu Raiz, eine ausgeführte Zeichnung Hofrat Gehler in Leipzig. Stahlstich in Perger’s „Kunstschätze Wien’s.“ 4.; Lith. von F. Herr. gr. fol. Gest. von Jos. Kovatsch 1828. – Wiener ak. KA. 20.
6. Genoveva u. Golo, nach L. Tieck. – Wiener KA. 20.
7. Der Erlkönig, nach Goethe’s Ballade. h. 0,51, br. 0,65. E: Schack-Galerie, München.
8. Die Mädchen am Brunnen, nach Lichtenberg’s Idee. „Ein sehr schönes Sujet für einen Mahler wären einige kleine unschuldige Mädchen, die neugierig in einen Brunnen gucken, aus dem ihrer Meynung nach die kleinen Kinder geholt werden.“ (Lichtenberg’s Verm. Schriften). E: Graf Salm. Gest. von C. Rahl. qu. fol.
9. Die Zauberin Loreley, nach Brentano’s Ballade. E: Graf Salm.
10. Die heilige Caecilie, die Orgel spielend. (1822).
11. Der Schutzengel, zwei Kinder zum Himmel geleitend.
12. Altarbilder in der Michaeliskirche zu Wien.
13. Ein Teil der Portraits von Gliedern der kaiserl. Familie zu den von Gottlieb Mohn 1822 ausgeführten Glasmalereien des grossen gotischen Mittelfensters im Speisesaal des k. Lustschlosses zu Laxenburg bei Wien. (Wol nur Zeichnungen).
14. Brustbild eines weissbärtigen Greises in altdeutscher Tracht. Bez. m. Monogr. LS. h. 0,16, br. 0,135. E: Galerie Dresden, Geschenk der Frau Geh. Justizrat Krug geb. Schnorr v. Carolsfeld.
15. Maria mit dem Kinde u. dem kl. Johannes in einer Landschaft. Bez. m. Monogr. LS. 1828.
16. Der tiroler Landsturm. Vorn in der Mitte des Bildes Hormayr, den Sandwirt Hofer u. den General Chasteller an den Händen haltend. Im Hintergr. die Mühlbacher Klause. Nach einem Programm des Frh. v. Hormayr für den Grafen Salm in Wien ausgeführt.
17. Andreas Hofer, bei Sterzing am 22. Mai 1809, erhält durch seinen Adjutanten Joseph Eisenstecken die schriftliche Versicherung aller Officiere des Buol’schen Corps, den Tirolern zu Hilfe zu kommen. Hofer blickt dankend empor. Eine von seinem frühern Bilde „Der tiroler Landsturm“ verschiedene Composition. Auf Bestellung des National-Museums ausgeführt. Holz. h. 0,48, br. 0,68. E: Innsbruck, Ferdinandeum, seit 1830.
18. Christus vor dem Hohenpriester Annas. Bez. mit Monogr. 1831. h. 2,05, br. 1,58. E: Fr. Neumaier. – Wiener histor. KA. 77.
19. Der letzte Mensch. Nach dem Gedichte Campbell’s. – Wiener KA. 1832.
20. Gretchen u. Faust im Kerker. Faust im Begriff sie zu befreien, wird von Mephisto zur Flucht gedrängt (Seitenstück zu Nr. 5.) Bez. m. Monogr. 1833. h. 3,02, br. 2,45. E: Hofmuseum Wien. – Wiener KA. 34.
21. Abschied eines Ritters von Frau u. Kindern. Bez: 18 LS 37. h. 0,68, br. 1,13.
22. Heimkehr eines Ritters. Frau u. Kinder eilen dem aus dem Kriege Zurückkehrenden entgegen. Bez: LS 35.
21 u. 22 Eigentum der Wiener ak. Galerie, angek. 1885.
23. Die Befreiung Petri aus dem Gefängnisse. 1836 gemalt.
24. Der Traum Joseph’s, der ihm die Flucht nach Aegypten befiehlt.
25. Maria mit dem Kinde. Besass Pfarrer Rainharter, Wien.
26. Der heil. Veit, Altarbild für Buchberg, Oesterr. u. d. Enns.
27. Ruhe auf der Flucht nach Aegypten.
28. 29. Christus im Tempel; Der verlorene Sohn.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 616. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/621&oldid=- (Version vom 8.11.2023)