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Seite:M–h–s–nsche Geschichten.djvu/12

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Rath, als zu Hause zu gehn, einen Spaten zu holen, und mich herauszugraben. Auch gings recht gut damit.


15) Bey einen Winterspatziergang kam, nah an meinem Hause ein toller Hund auf mich zu. Um schneller zu entkommen, warf ich meinen Pelz ab; und war mit zwey Sprüngen in meiner Thüre. Hernach ließ ich den Pelz holen, und der Bediente hängte ihn zu den andern Kleidern. Am andern Morgen rief mich des Kerls Geschrey herbey: „Ach, sehn Sie mal, was der Pelz macht!“ Ich kam, und fand fast alle meine Kleider herumgeworfen und zerrissen, und sah den Pelz über ein neues Kleid hergefallen, das er jämmerlich zerzauste. – Es war also offenbar, daß der Hund, dem ich gestern entging, in den Pelz mußte gebissen haben, und daß der Pelz davon toll geworden war.


16) Sie kennen die große Sängerin Gabrielle. Ich hörte sie in Petersburg; und ward äußerst entzückt von ihr. Kurz vor meiner Abreise lief ich zu ihr, bat und flehte und warf mich vor ihr auf die Knie, und bot ihr 100 Luisdor (mein damaliges ganzes Vermögen), bis sie endlich in das willigte, was ich mir von ihr wünschte. Sie gab mir einen ihrer schönsten Triller, der mich vorzüglich immer entzückt hatte; ich machte ihn in Spiritus ein, und bewahre ihn auf die Art noch. Ach, es ist ein Triller! –

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: M–h–s–nsche Geschichten. In: Vade Mecum für lustige Leute, Theil 8 und Theil 9 . Berlin: o. V., 1781, 1783, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%E2%80%93h%E2%80%93s%E2%80%93nsche_Geschichten.djvu/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)