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Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/36

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geschmückte Giebel, von welchen nur zwei noch erhalten sind, die erkerförmig aus der spitzen achtseitigen, mit gelb und grün glasirten Ziegeln gedeckten, Dachpyramide hervortreten. Nach Dr. Merz[1] gehört der viereckige Grund des Thurmes dem 11. Jahrhundert, das auf die unorganische Umsetzung aus dem Viereck folgende Achteck aber dem 13. Jahrhundert an.

Zugänge zu dem zweiten, wie gesagt von dem untern gänzlich getrennten Gelasse des Thurmes bilden erstens eine schmale enge Treppe, welche in den Chor neben der Sakristei mündet, und zweitens eine hölzerne Stiege innerhalb des Baues zwischen Thurm und nördlichem Seitenschiffe, in welchem die Giebelzierden des letzteren, soweit sie nicht durch den gothischen Umbau zerstört worden sind, sich noch trefflich erhalten zeigen. Die Rundbögen mit ihren Palmetten-Konsolen und Thierreliefs in den Bogenfeldern haben, vor der Witterung geschützt, hier ihre ursprüngliche Schärfe erhalten; ebenso sieht man, daß zwei romanische Fenster sich in dieser westlichen Giebelwand öffneten und folglich den Seitenschiffen keine Nebenapsis, wie solches im Romanismus gewöhnlich geschah, vorgelegt war. Im Innern des Thurmes schließt das zweite Hauptgelaß mit lanzettförmigen Spitzbogen an der Umfassungsmauer


  1. Kunstblatt, Beilage zu Menzels Literaturblatt 1843, Nr. 40.