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Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/30

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Seitenschiffes; nur ist dort das Kapitäl mit Rebenlaub ornamentirt. Diese Säulen lehren uns die Form der Wandsäulen kennen, welche, als die Kirche noch in ihrer vollen Schönheit dastand, statt Lisenen zwischen je zwei romanischen Fenstern über dem Sockel zum Dachgesimse emporstiegen, aber jetzt bis auf ihre attische Basis über viereckigen Postamenten sämmtlich, mit Ausnahme der beiden genannten, verschwunden sind. Auch hier ziehen mehrere Steinbilder die Aufmerksamkeit auf sich: Wasserspeierartig an beiden Enden des Daches hervortretende Menschengestalten, an der Mauer eine puppenförmige Figur, zwei phantastische, mit den Schwänzen verschlungene Thiere u. s. w.; das bedeutendste dieser Fachbilder ist aber, unter einem schmalen Vordache, Christus mit verschränkten Beinen und wagrecht ausgebreiteten Armen, statt der späteren natürlichen Stellung, an ein sogenanntes Krückenkreuz genagelt. Daneben stehen Maria und der an seiner Haltung nicht verkennbare Johannes; das Kreuz ruht auf dem Haupte einer weiteren Figur, welche eine runde Scheibe in der Hand hält. Diese nimmt das Volk für einen Druiden mit einem Opferkuchen, und die ganze Gruppe für ein Symbol des Sieges des Christenthumes über das Heidenthum. Gelehrte Forscher hielten die untere Figur für eine Maria, obgleich ihr Gesicht auffallend verzerrt von dem Bildhauer dargestellt ist. Richtig wurde sie zuerst von Herrn Caplan