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Seite:Lieder und Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/73

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Ein Blick, der ewig klar dem Aug’ entflog,
     Bezwang, wie sehr es dräut’, der Sorgen Heer;
Bald war die grimme Brut bezähmt und bog
     Den Nacken still, und dräute nun nicht mehr.

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Zurück auch scheuchte ihre Hand den Zorn,

 Zerbrach mit stiller Kraft
 Den Pfeil der Leidenschaft,
Und wies von ihrem Pfad der Schmerzen Born.
     Verzweiflung nie hat ihre Brust zerklafft;

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Mit Liebe schlug sie Hass, und überwand

Mit Gutem Böses, wo den Kampf sie fand.

Ihr Ruhm ist nicht von jener eitlen Art,
     Ruhm, der wie flücht’ges Morgenroth verglüht;
Nein, als sie Engelschören sich geschart,

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     Hat manch ein Himmelsauge froh gesprüht.

Rings Blumenduft und tönender Gesang!
Der Himmelssaal von Willkommsliedern klang, –
 Und Er, des Menschen Sohn,
 Der einstmals Schmerz und Hohn

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     Mit sanftem Blick ertrug und Duldersinn,

     Sah lächelnd auf die zage Fremde hin;
Er, der aus Grab und Hölle wiederkam,
Den Sieg der Gruft, dem Tod den Stachel nahm.

     Du schlummre fort! Die Sonne taucht hinab,

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Ein kühles Fächeln kündet schon die Nacht.