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Claribel.
Eine Melodie.
Wo Claribel gestorben,
Da rauschen Winde nie,
Die Blätter flüstern kaum;
Doch wie klagende Theorben
Seufzt dort der Eichenbaum
Eine alte Melodie
– Voll von tiefstem Weh ist die –
Wo Claribel gestorben.
Der Käfer Abends brummet
Im dichtbelaubten Hain;
Die Biene Tags umsummet
Den moosbewachsnen Stein;
Wenn Nachts die Welt verstummet,
Blinkt hier der Mondenschein.
Der Sprosser schlägt im Baume,
Es pfeift mit jungem Flaume
Der Hänfling seine Lieder;
Der Bach rauscht wie im Traume –
Die Waldschlucht hallt es wieder
Wie klagende Theorben,
Wo Claribel gestorben.
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/193&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/193&oldid=- (Version vom 1.8.2018)