alarmieren könne – – – aber in ihrer Brust, genau an der Stelle des Herzens, steckte der kleine scharfe Dolch, der ihr in Paris so gut gefallen, und den Ludwig ihr dann schenkte.
Ihr schönes bleiches Gesicht trug den Ausdruck unendlichen Friedens ...... es schien, als ob die Lippen lächelten.
Ludwig sah sie lange an.
Ohne Reue, ohne Schmerz, – fast mit einem leisen Glücksgefühl im Herzen.
Sie war für ihre Liebe gestorben.
Die Liebe sollte nicht getötet werden, lieber opferte sie sich!
So sehr hatte sie ihn geliebt!
„Lea, Lea,“ flüsterte er, „jetzt weiss ich, wie Du mich geliebt hast – – – Deine Liebe war Dir heiliger, als Dein Leben!“
Und er drückte seine Lippen auf ihren bleichen Mund, und nahm Abschied von ihrem Körper.
Dann legte er sich neben sie und umschlang sein totes Weib fest, fest mit dem linken Arm ... mit der freien rechten Hand ergriff er den Revolver und setzte die Waffe an die Schläfe ....
„Asra, – die die Liebe tötet,“ flüsterte er sterbend ....
Hennie Raché: 'Liebe. Roman.'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/123&oldid=- (Version vom 10.11.2016)