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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/97

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Don Juan
(ihm die Schrift überreichend).
Wohlan! nun zeigt, ob Euch die Fechtkunst eigen;
Daß Ihr ein Stümper seyd, will ich Euch zeigen.

(Sie fechten.)

Don Juan.
Fürwahr, Ihr seyd, wofür ich Euch gehalten;
Schon dreimal konnt’ ich leicht das Herz Euch spalten,
Das rachevolle, doch so schlecht geschützte,
Wenn ich den Degen ernstlicher benützte.
Hier habt Ihr eins – nun wieder eins – hier wieder!
Ihr blutet schön auf meine Diele nieder;
Ich hab’ Euch angezapft an manchen Stellen,
Doch bohr’ ich spielend Euch nur seichte Quellen.
Don Pedro, traun! nie fühlt’ ich sichrer mich,
Als gegenüber Eurem Degenstich;
Zweikampf mit Euch nenn’ ich ein Sorgenfrei,
Ja! ein Asyl ist Eure Fechterei!

Don Pedro.
Gib mir den Tod, nicht dieses Blutgeträufel,
Nicht schmähe mich, du grundverfluchter Mann!

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/97&oldid=- (Version vom 23.4.2023)