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Die Nase in die Nachwelt frech zu strecken.
Du Steingebild! mir imponirst du nicht!
Du Todter, warst einst Gouverneur und Wicht,
Jetzt bist du nichts, und bist was du gewesen.
Die Drohung deiner Grabschrift wird verlacht,
Kein Hahn kräht, daß ich sonder Federlesen
Dein lautes Nichts zum stillen Nichts gemacht.
Doch bist du was, so zeige mir’s, erscheine
Heut Mitternacht in meinem Haus und heize
Dein kaltes Herz an schöner Dirnen Reize,
Am Glas vom langentbehrten Erdenweine!
Nun, kommst du? – ha! mir war im Augenblicke,
Als ob die steinerne Gestalt mir nicke.
Sahst du’s?
Catalinon.
Ich nicht; kommt, laßt von dem Getreibe,
Sonst macht noch Langweil’, daß ich ganz hier bleibe.
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/81&oldid=- (Version vom 23.4.2023)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/81&oldid=- (Version vom 23.4.2023)