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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/18

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XIV

daß es uns erspart blieb, sie später vielleicht gebeugt von Mißmuth und Trauer über den so schnell vereitelten Sieg, mit unwillig gesenktem oder gar mit zerbrochenem Schwerte zu sehen in den Tagen einer unerquicklichen Waffenruhe, die kein Frieden ist.

Und so sey der deutschen Nation das in diesem Bande niedergelegte poetische Vermächtniß eines ihrer mächtigsten und edelsten Geister zu liebevoller Aufnahme und schützender Pflege, ihrer selbst und des großen Dichters würdig, liebevoll übergeben. Mir aber ist es, indem ich die folgenden Blätter schließe, als ob ich im letzten Liebesdienste dem theuren Todten die Augen zu ewigen Schlummer drückte. Wer je einen Blick in diese gethan oder aus ihnen empfangen, weiß es, welch treue und wahre, welch reine, freie und große Seele einst aus ihnen geleuchtet.

     Im Januar 1851.

Der Herausgeber.     

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite XIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/18&oldid=- (Version vom 26.11.2022)