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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/16

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XII

Ergänzung möglichst im Sinne und Geiste des Dichters vorgenommen. Nur einmal in der Scenenfolge des „Don Juan“ erlaubte sich der Herausgeber, durch innere unabweisliche Gründe veranlaßt, eine tiefer greifende Aenderung; es galt nämlich einer Scene, welche mit Rücksicht auf die jetzige Gestalt der Dichtung offenbar am ungehörigen Orte eingereiht schien, – vielleicht nur durch einen Zufall, der die einzelnen nicht gehefteten, je eine ganze Scene enthaltenden Blätter verwechselt haben mochte, – jene geeignetere Stelle aufzufinden, die ihr in der Gliederung des Ganzen organisch angewiesen war. Der Herausgeber wird diese Aenderung für vollkommen gerechtfertigt halten dürfen, wenn deren Auffindung, wie er hofft, auch dem Scharfblicke der Kritik nicht gelingen sollte.

Reichhaltiger an Umfang, als es von einem so gefeierten Dichter der Neuzeit zu erwarten stand, deren wenigen die drängende Ungeduld der Lesewelt, so wie das eigene Gefühl des innigen Zusammenhanges mit der nächsten Gegenwart es erlaubt, das Horazische Neunjahr auch nur annäherungsweise zu berücksichtigen, umfaßt der Nachlaß unseres Freundes so vielfältige Proben seiner dichterischen Begabung, es finden sich darin fast alle Zeitperioden und

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite XII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/16&oldid=- (Version vom 26.11.2022)