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Der Rekrut.
Wehe, wehe dem Rekruten!
Jämmerliche Weltstatuten!
Wenig Schlaf auf hartem Kissen,
Wasser nur auf karge Bissen,
In so schönen Frühlingstagen
Mörderliche Waffen tragen,
Ohne Lust und Liebe springen,
Wie des Drillmanns Worte klingen,
Ueber Hecken, Bach und Graben,
Schreiten, trippeln, schwenken, traben,
Stillstehn plötzlich ohne Ruck;
Und an mir vorbei mit allem Guten
Rauscht das Leben, wie des Stromes Fluten
Dort am Brückennepomuk.
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/134&oldid=- (Version vom 21.4.2023)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/134&oldid=- (Version vom 21.4.2023)