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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/116

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Der Hirte sieht im Mondschein hell
Von fern das Hemd des Geistes flattern,

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Hört in der Luft die Enten schnattern,

Den Schuß – und kriecht in’s Lämmerfell.

Er staunte jüngst in dunkler Nacht,
Die Lichter im Gemäuer brannten,
Den wilden Lärm von Musikanten

20
Der Heidewind ihm zugebracht.


Hei! lustig klang’s im alten Nest,
Von Schmaus und Saus, Zigeunergeigen;
Die Räuber tanzen tollen Reigen,
Der Hauptmann hält sein Hochzeitfest.

25
Doch leuchtet nicht am Firmament

Dem Räubersmann und seinem Schatze
Der Brautnacht Mond, des Pfaffen Glatze;
Die Lust vereint, der Scherge trennt.

Ein Räuber spukt im Haus umher,

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Den todten alten Grafen spielend,

Im weißen Hemd, auf Enten zielend,
Durch’s Fenster feuernd sein Gewehr.

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/116&oldid=- (Version vom 22.4.2023)